Die Verzahnung von Logistik und Produktion bei WISKA – via S/4HANA Embedded EWM MFS
Die WISKA Hoppmann GmbH realisiert mit SAP EWM MFS die automatisierte Verzahnung von Produktion und Logistik am neuen Standort in Kaltenkirchen. Die robuste und erweiterbare Anlage aus automatischem Palettenlager, Fördertechnik und AKL von viastore SYSTEMS ermöglicht dort das Ware-zur-Person-Prinzip mit schlanken Logistikprozessen.
Die WISKA Hoppmann GmbH
Das mittelständische Unternehmen wurde 1919 in Hamburg gegründet und ist mittlerweile einer der wichtigsten Hersteller und Lieferanten für Elektroinstallationsmaterial, Licht-Produkte und CCTV-Kamerasysteme – insbesondere, wenn es um robuste Produkte für anspruchsvolle Einsatzorte und -zwecke geht, bspw. im Schiffsbau. WISKA muss dabei eine stark wachsende Nachfrage bedienen und begegnet dem mit einer Nachhaltigkeitsplanung rund um Digitalisierung, Automatisierung, Materialfluss und Informationsfluss. Die Verzahnung von Produktion und Logistik am neuen Standort in Kaltenkirchen ist ein dementsprechend richtiger Schritt und gleichzeitig zukunftsweisend – von der flexiblen Erweiterbarkeit seitens der Anlage bis hin zur standardnahen SAP-Integration in ein SAP S/4HANA Embedded EWM.
Ziele des Projekts
Die Fertigung der spezialisierten Produkte wird mithilfe komplexer Hightech-Maschinen geleistet. Diese Maschinen benötigen Platz, sodass am alten Standort sukzessive angebaut und umgeplant wurde. »So ist über die Zeit eine unübersichtliche Struktur entstanden, teils kreuzten sich die Materialflüsse – das kostete Zeit und war ineffizient«, fasst Björn Heyna, Leiter des Supply Chain Managements bei WISKA, zusammen.
Aufgrund dieses Optimierungsbedarfs und der Tatsache, dass der Produktionsstandort keinerlei Platzreserven aufwies, musste WISKA handeln und entschied sich auf Basis der Masterplanung für einen Neubau – ebenfalls in Kaltenkirchen, jedoch mit rund 50 Prozent mehr Produktions- und Logistikflächen.
Diese neuen Flächen galt es, effizient und flexibel zu nutzen, um eine kostengünstigere Produktion und gleichzeitig eine kurzfristigere Verfügbarkeit der Produkte zu ermöglichen. Aus diesem Grund spielte das Lager des neuen Standorts und der Materialfluss zwischen Logistik und Produktion eine zentrale Rolle. Ein entscheidender Bestandteil des Logistikkonzepts ist daher das Ware-zur-Person-Prinzip. »Wir haben rund 12.000 Fertigartikel im Portfolio, machen den meisten Umsatz jedoch nur mit 400 bis 500 Produkten. Deshalb ergibt es keinen Sinn, ein Person-zur-Ware-Lager zu bauen. Damit müssten wir für weiteres Wachstum immer mehr in die Fläche gehen, mit immer mehr Personal arbeiten, das immer längere Wege zurücklegen müsste. Der Flächenbedarf wäre viel zu groß und die Prozesskosten zu hoch«, erklärt Björn Heyna.
Das Ware-zur-Person-Prinzip beeinflusst die gesamte Fabrikplanung, die WISKA zusammen mit der MyLeanFactory GmbH und unter dem Fokus einer nachhaltigen Automatisierung anging. Lager und Produktion mussten diesem Konzept folgend über Fördertechnik miteinander verbunden und die Wareneingangs-, Versand- und Nachschubplätze von Automatiklägern versorgt werden.
»Ein Standort mit Weitblick.« Das war die oberste Prämisse, der auch die Realisierung der Anlage gefolgt ist. »Bei der Planung haben wir sehr viel Wert auf modulare Erweiterbarkeit gelegt«, erklärt Viviane Kovermann, Projektmanagerin bei viastore SYSTEMS.
Auch das Lagerverwaltungssystem wurde mit Blick auf die Zukunft ausgewählt: Mit SAP S/4HANA Embedded EWM setzt WISKA zum einen auf die nahtlose Verzahnung von ERP und WMS und zum anderen auf die Berücksichtigung zukünftiger Funktionalitäten und Innovationen von SAP-Lösungen. Ein weiterer Grund für SAP EWM war das integrierte Materialflusssystem, um auch die Automatisierungskomponenten mit ein und demselben System verwalten zu können.
Um das in SAP S/4HANA eingebettete SAP EWM so nachhaltig wie möglich einzusetzen, wurde eine standardnahe SAP-Implementierung angestrebt, wodurch auch die Logistikprozesse entsprechend betrachtet und optimiert werden sollten. Weitere Anforderungen an die logistischen Abläufe resultierten aus neuen oder nun stärker ausgeprägten Kundenbedarfen und den zugehörigen Maßnahmen, bspw die Just-in-time-Fertigung oder flexiblere Bestellmengen.
Das neue Logistikzentrum besteht aus einem zweigassigen vollautomatisch versorgten Palettenregal mit 6.500 Stellplätzen sowie einem dreigassigen automatischen Kleinteilelager mit Platz für 21.500 Behälter. Für beides können die Kapazitäten bei Bedarf bis auf das Doppelte flexibel erweitert werden.
Es werden zum einen Materialien für die Produktion gelagert und zum anderen Fertigwaren für den Versand. Beide Bereiche sind über eine Fördertechnik verbunden, die zwei Kommissionierplätze, zwei KEP-Packplätze sowie zwei Nachschubplätze mit Material versorgt. Zudem sind an das Lager Versorgungsbahnen für die interne Montage angeschlossen, ebenso insgesamt acht Ein- und Auslagerstiche, die im Gebäudebereich der Fertigung positioniert sind. Über diese werden verschiedene Lieferaufträge parallel abgewickelt. Dabei werden die Materialien ohne Scannen in der Produktion entnommen und auch das Restmaterial wird ohne Scannen wieder an die Fördertechnik übergeben.
Nicht nur Lager und Produktion sind am neuen Standort unter einem Dach: Das hausinterne Prüflabor ist ebenfalls integriert und wurde ausgebaut.
Das Ergebnis
WISKA hat mit gemeinsam mit viastore SYSTEMS und prismat das nachhaltige Zusammenspiel einer robusten und erweiterbaren Anlage aus automatischem Palettenlager, Kleinteilelager und Fördertechnik und einem standardnah implementierten S/4HANA Embedded EWM inkl. integrierter Materialflusssteuerung realisiert.
Mit dem folgenden Referenzfilm gibt WISKA einen spannenden Einblick in den neuen Hightech-Standort.
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Mehr InformationenZukunftsweisende Realisierung
Die hohen Ansprüche in puncto Digitalisierung und Automatisierung konnten mit dem Projekt erfüllt werden. Mit der modularen Erweiterbarkeit der Anlage und dem standardnahen SAP-System ist der Standort auf zukünftige Entwicklungen vorbereitet. Die enge Verzahnung von Produktion und Logistik steigert die Geschwindigkeit und reduziert die Durchlaufzeiten: Im Versand beispielsweise können KEP- und Speditionsaufträge parallel abgewickelt werden und die Materialentnahmen in der Produktion erfolgen ohne Scannen direkt von der Fördertechnik.
Projektvorteil: Premium-Partnerschaft von viastore und prismat
Dank der Premium-Partnerschaft von viastore SYSTEMS und prismat profitierte das Projekt von der im Rahmen der Partnerschaft erprobten Standard-Schnittstelle für SAP MFS und SPS inkl. Framework: dem viastore-prismat-Interface (kurz: VPI-Framework). Das hat weniger Testaufwand zur Folge und bietet weitere Features wie zum Beispiel eine Zähler-Logik für mehrere Loops, Mapping von Meldungen u.a.
Noch schneller mit der prismat/RAKETE für S/4HANA
Auch die MFS-Integration der Automatisierungstechnik ist Teil des prismat-Lösungsportfolios für standardnahes SAP-Digital-Supply-Chain-Management, der prismat/RAKETE für S/4HANA. Entsprechend konnten im Projekt weitere Testaufwände eingespart werden.
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