Alles nur gekauft?
Das Zertifizierungsprogramm »Great Place to Work®« (GPTW) ist ein zentraler Bestandteil bei unseren Bemühungen zur Mitarbeitendenbindung und -gewinnung. Der Satz liest sich ein wenig wie aus einer Pressemitteilung, oder? Und ganz schnell kommt der Einwand auf: »Das ist doch eh nur gekauft!« Tatsächlich steckt aber eine ganze Menge hinter dem GPTW-Siegel und macht es für uns zu einem wichtigen Aushängeschild. Der Prozess dahinter stellt außerdem die ideale Gelegenheit zur Evaluierung unserer HR-Aktivitäten dar.
Warum und was das genau heißt, möchte ich, Lana vom HR-Team der prismat GmbH, im Folgenden erklären. Außerdem gibt es einen Einblick zu den Ergebnissen der GPTW-Auswertung, also zum Ist-Stand von prismat als Arbeitgeberin.
Unsere Motivation hinter dem Zertifikat
Die wirtschaftlichen Aspekte
Wir wollen der bestmögliche Wohlfühl-Arbeitgeber für unsere Mitarbeitenden sein. Mit Kopfarbeit als zentralem Ertragswert sind wir auf die entsprechenden Köpfe angewiesen. Als IT-Unternehmen, welches die Nische einer Nische besetzt, kämpft auch die prismat um die hochqualifizierten Talente. Entsprechend brauchen wir eine gewisse Attraktivität für die hart umringten Fachkräfte – nicht nur zur Gewinnung von Verstärkung, sondern auch für die langfristige Bindung der Mitarbeitenden.
Die Dienstleistungen von prismat sind sehr anspruchsvoll. Wir müssen also alles dafür tun, dass die Teams eingespielt zusammenarbeiten und jede*r Einzelne gesund, ausgeglichen und zuversichtlich den jeweiligen Aufgaben nachkommen kann. Außerdem brauchen wir eine vielfältige Crew, in der sich unterschiedliche Disziplinen, Stärken (wie auch Schwächen) und Sichtweisen untereinander ergänzen und Innovationen hervorbringen.
Was unser Business angeht, stehen wir vor der Herausforderung, dass die Leistungen von prismat – vor allem mit unserem hohen Spezialisierungsgrad – stark nachgefragt werden und gleichzeitig eine Marktverdichtung unter den anbietenden Unternehmen stattfindet. Um der Nachfrage gerecht zu werden, müssen wir als Unternehmen also wachsen.
Die menschlichen Aspekte
Ich möchte aber auch betonen, dass es uns nicht nur um die wirtschaftlichen Aspekte geht. Bei uns steht der Mensch im Fokus und das Wohlbefinden unserer Mitarbeitenden ist uns sehr wichtig. Wir wollen, dass unsere Mitarbeitenden gerne zur Arbeit kommen und sehen, dass ihre Arbeit einen Effekt hat. Schließlich macht die Arbeit einen Großteil unserer Wachzeit aus, wenn die Leute morgens schon nicht aufstehen wollen, wäre das eine lose-lose-lose-Situation für die Mitarbeitenden, die prismat sowohl in den Teams als auch als Unternehmen als Ganzes und auch die Kundenunternehmen. Mit Spaß an der Arbeit haben einfach alle mehr davon! 😊
Das bedeutet…
Eine hohe Mitarbeitendenzufriedenheit hat also einen großen Stellenwert für das Unternehmen. Für uns vom HR-Team steckt dahinter ein riesiges Gestaltungsfeld – voller Verantwortung natürlich, aber auch mit vielen Gelegenheiten und Raum für Ideen, Fortschritt und Erfahrungen. Hier kommt »Great Place to Work« ins Spiel.
GPTW – unser Einstieg und die Gründe
Im Jahr 2021 wollten wir wissen, wo wir als Arbeitgeber stehen. Und zwar durch eine unabhängige Bewertung, damit keine Verbesserungspotenziale aufgrund von Subjektivität untergehen. Also haben wir uns einen externen Dienstleister gesucht, dessen Analyseparameter tatsächlich etwas über die Unternehmenskultur aussagen.
Great Place to Work® als ein international (immerhin in über 100 Ländern) aktives Forschungs- und Beratungsnetzwerk hat uns dabei aufgrund seiner Strahlkraft angesprochen. Auch der Bewertungsprozess, bestehend aus detaillierten Kultur-Audits wieauch unabhängigen und anonymen Mitarbeitendenbefragung, entsprach unseren Vorstellungen einer ehrlichen Evaluierung.
Bei dem Kultur-Audit beantworten wir aus HR verschiedene Fragen zu unterschiedlichen Themen, z.B. unserer Unternehmenskultur, Werte, die strategische Führung, Kernqualitäten und Potentialentfaltung. Im Nachgang erhalten wir eine Analyse zur »Wirksamkeit der Personal- und Kulturarbeit«, die auch Best-Practice-Beispiele von im Benchmark-Vergleich ausgezeichneten Arbeitgebern enthält.
Die umfassenden Fragen an die Mitarbeitenden beinhalteten u.a. die Themen Kommunikation, Direkte Führung, Fürsorge des Arbeitgebers, Teamgeist und Fairness und Diversität. Die Befragung bietet auch Freitext-Felder zu bestimmten Themenfeldern, die uns als HR-Team kumuliert und dadurch anonymisiert erreichen. Hier können die Mitarbeitenden in eigenen Worten auf Fragen antworten wie »Gibt es in Ihrer Organisation etwas Außergewöhnliches oder Spezielles, durch das sich diese als Arbeitsplatz ganz besonders positiv hervorhebt? Bitte nennen Sie konkrete Beispiele.« und »Wenn Sie eine Sache ändern könnten, um Ihre Organisation zu einem besseren Arbeitgeber zu machen, was wäre das? Bitte nennen Sie konkrete Beispiele.« So erhalten wir ungehemmtes und unbeeinflusstes Feedback, können von ihnen lernen und aus ihren Verbesserungswünschen neue Maßnahmen ableiten.
Wo steht prismat?
Mit der ersten Zertifizierung konnten wir mit ca. 160 Mitarbeitenden (und rund 120 Teilnehmenden an der Befragung) 96% positive Rückmeldungen erreichen. Wir wussten zwar, dass wir als Arbeitgeber ganz gut sind und viele der Kolleginnen und Kollegen die Arbeit bei uns mögen, aber dieses Ergebnis hat uns dann doch umgehauen. Denn im Rahmen der GPTW-Zertifizierung ist das sehr deutlich im Bereich »Exzellent«. Über die Wettbewerbe, für die GPTW die teilnehmenden Firmen miteinander vergleicht, erhielten wir zudem die Siegel »Beste Arbeitgeber in der ITK 2021« und »Beste Arbeitgeber in NRW 2021«. Für unser Recruiting sind solche Ergebnisse natürlich dankbar angenommener Rückenwind. Aber eben auch die Verbesserungspunkte, die uns über die Befragung erreicht haben, waren sehr wertvoll für uns.
Und auch in 2023 konnten wir nachlegen – in puncto Siegel (»Beste Arbeitgeber in der ITK 2023«, »Beste Arbeitgeber in NRW 2023« und auch wieder »Beste Arbeitgeber Deutschlands 2023«) und auch hinsichtlich der Werte:
- »Trust Index© Gesamt GPTW Wert«: 89% (im Exzellent-Bereich der GPTW-Skala)
- Gesamtbewertung: »Alles in allem kann ich sagen, dies hier ist ein sehr guter Arbeitsplatz.« – 94%
- Weiterempfehlung : »Im Freundeskreis und in der Familie würde ich meine Organisation als sehr guten Arbeitgeber empfehlen« – 91%
Da wir zum Zeitpunkt der 2023er-Befragung auf 210 Mitarbeitende angewachsen waren, war für uns das so positive Abschneiden bei dieser zweiten Teilnahme nicht selbstverständlich. Die Freude war entsprechend groß und wir sind umso motivierter, noch besser zu werden.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Vorrangig geben wir mit den guten Ergebnissen im Internet an. Kleiner Spaß! 😉 Aber ja: Die Siegel dienen natürlich der Außendarstellung.
Aus den Befragungswerten und Feedback-Punkten leiten wir nicht nur innerhalb des HR-Teams neue Maßnahmen zum Ausbau des Wohlfühl-Faktors ab. Sie fließen auch in die internen Audits für unsere Führungskräfte ein.
Mit dem Zertifizierungsprozess bescheren uns die Mitarbeitenden also nicht nur nette Siegel: Sie nehmen Einfluss auf die Führungskultur und generell die Unternehmenskultur.
Dafür und das damit verbundene Vertrauen sind wir unseren Mitarbeitenden sehr dankbar. Und zudem macht uns das Feedback sehr stolz.